Das einfachste Kompott der Welt: Alles in eine Form geben, in den Ofen stellen, warten und fertig ist es. Vielleicht kommt dem ein oder anderen dieses Kompott auch schon bekannt vor. Denn ganz neu ist es nicht. Es hatte letztes Jahr schon seinen großen Auftritt und war Teil der Rhabarber-Erdbeer-Tartelettes mit Baiser.
Aber es ist einfach zu gut und zu vielseitig einsetzbar, als dass es in diesem Tartelette-Rezept versteckt sein sollte. Deshalb widme ich ihm nochmal einen eigenen Beitrag.
Rhabarber gut schälen, um die Oxalsäure zu reduzieren
Die Hauptrolle im Kompott spielt der Rhabarber. Das Gemüse ist sehr fructosearm und wird deshalb meist sehr gut vertragen. Da wir den Rhabarber nicht extra kochen (und das Kochwasser wegschütten), ist es sehr wichtig, ihn gut zu schälen. Denn sonst kann er schnell noch zu viel Oxalsäure enthalten. Die ist auch für dieses stumpfe Gefühl auf den Zähnen verantwortlich nachdem man Rhabarber oder auch Spinat gegessen hat. Oxalsäure bindet für sein Leben gern Mineralstoffe, die dann vom Körper nicht mehr richtig aufgenommen und verwertet werden können. Deshalb: Schälen first!
Erdbeeren: Eine Frage der Verträglichkeit
Die Verträglichkeit von Erdbeeren ist, wer hätte das gedacht, sehr individuell. Ich hab die Menge relativ gering gehalten und mich mehr auf den Rhabarber konzentriert. Hier könnt ihr aber auch gern etwas ausprobieren und mehr oder weniger Erdbeeren verwenden (und entsprechend auch mehr oder weniger Rhabarber).
Eher sauer statt süß
Auch wenn eigentlich gar nicht so wenig Reissirup enthalten ist, schmeckt das Kompott eher sauer statt süß. Der Rhabarber hat eben einen starken, sauren Eigengeschmack. Ich mag das sehr gerne, weil ich es a) nicht gern so süß habe und b) es unterschiedlich kombinieren kann. Aber auch hier: Ihr könnt natürlich auch mehr Reissirup verwenden, wenn ihr es süßer mögt. Geschmäcker sind einfach verschieden 🙂
Viele Einsatzmöglichkeiten
Kuchen
Zu allererst könnt ihr das Kompott natürlich in jeglichen Streuselkuchen oder Tartelettes als Füllung nutzen.
Drinks
Ich hab ein Teil des Kompotts auch schon fein püriert, in ein Glas gegeben und mit Wasser aufgegossen. Hier kann man auch noch etwas mehr Reissirup dazu geben und für die beschwipste Variante einen Schluck Gin.
Als Marmelade
Super lecker und super einfach: Eine Scheibe Brot mit körnigem Frischkäse bestreichen und das Kompott darüber geben.
Im Joghurt oder Quark
Wenn der Joghurt morgens zu langweilig wird, kann man auch super etwas von dem Rhabarber-Erdbeer-Kompott einrühren und so eine fruchtig-saure Note verleihen. Mit ein paar Nüssen oder Granola getoppt, ist das ein super leckeres Frühstück.
Zum Pudding oder Eis
Der Klassiker natürlich: Kompott zum Vanillepudding oder Vanilleeis
Anmerkungen zu Unverträglichkeiten
Zur Fructose
- Rhabarber: er ist sehr fructosearm und wird meistens super vertragen
- Erdbeeren: Auch hier ist die Menge auf eine einzelne Portion gerechnet vergleichsweise gering. Ihr könnt aber die Erdbeermenge natürlich auch auf eure Verträglichkeit hin anpassen.
Zum Histamin:
- Erdbeeren: Diese sind leider bei einer Histaminintoleranz nicht gut verträglich. Ihr könntet sie weglassen oder durch andere Beeren wie Johannisbeeren oder Stachelbeeren ersetzen.
Zur Laktose & Milcheiweiß:
Das Rezept ist laktosefrei und milcheiweißfrei.
Zum Gluten:
Das Rezept ist glutenfrei.
Zutaten
- 400g Rhabarber (gewaschen und geputzt)
- 100g Erdbeeren
- 100g heller Reissirup
- optional: etwas Vanillepulver
- (optional: 2 EL Speisestärke und 4 EL Wasser zum Andicken)
Zubereitung
- Den Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen
- Den gewaschenen und geschälten Rhabarber in kleine Stücke schneiden. Erdbeeren in kleine Stücke schneiden. Mit Reissirup mischen (optional etwas Vanillepulver dazugeben) und alles in eine große Auflaufform geben. Die Stückchen sollten auf dem Boden gut verteilt sein und kaum übereinander liegen.
- Die Form in den Ofen stellen und für 20-35 Minuten köcheln lassen. Nach 15 Minuten umrühren und den weichen Rhabarber und die Erdbeeren mit dem Löffel etwas zerkleinern. Die Backzeit kann sehr unterschiedlich sein, da sie von der Saftigkeit des Rhabarbers und der Erdbeeren abhängt. Die Flüssigkeit verdampft mit der Zeit, sodass das Kompott zum Schluss nur noch wenig Flüssigkeit enthalten sollte (es dickt aber beim Abkühlen auch noch ein wenig nach). Deshalb behaltet es gut im Blick. Wer es lieber direkt andicken möchte, kann das natürlich auch machen: Dafür Wasser mit Speisestärke mischen, zum Kompott geben und im Ofen nochmal aufkochen lassen.
- Aus dem Ofen holen, vollständig abkühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren. Hält sich ca. 5-7 Tage.
Tipps
Das Kompott ist eher sauer statt süß. Wer es süßer möchte, fügt noch etwas mehr Reissirup dazu.