Popcorn mit Reissirup

Popcorn ist für mich das beste Beispiel, dass man sich geschmacklich an fast Alles gewöhnen kann. Ich mochte früher nie Popcorn. Auch als Kind nicht. Während alle anderen im Kino Popcorn aßen, gab’s bei mir immer eine Stange bunter Mentos 😄 

Das hat sich erst während des Studiums durch ein kleines Experiment geändert. Damals hat jemand von einer Studie erzählt, die besagt: Um sich geschmacklich an etwas zu gewöhnen, muss man es öfter essen. Ich fand Popcorn so widerlich, dass ich nie im Leben damit gerechnet hätte, dass es klappt und hab mich als Versuchskaninchen zur Verfügung gestellt. Und es hat tatsächlich funktioniert. Also zumindest solange das Popcorn sehr süß war. Keine gute Kombi bei einer Fructoseintoleranz 😄 

Weshalb Traubenzucker und brauner Reissirup nicht funktioniert haben

Deshalb hab ich ziemlich lang rumgetüftelt, um gutes fructosefreies Popcorn hinzubekommen, das ansatzweise so schmeckt wie das zuckerhaltige. Nicht so easy, wie ich feststellen musste. Ich hab’s mit Traubenzucker probiert. Vor dem Knallen in den Topf, nach dem Knallen in die Schüssel, aber irgendwie war Nichts so richtig gut. Zumal Traubenzucker im Topf sehr schnell dunkel wird.

Die nächste Versuchsreihe lief dann mit braunem Reissirup. Der wurde jedoch ebenfalls schnell schwarz oder sehr sehr viele Körner sind gar nicht gepoppt. Ich hab versucht, den gepoppten Reis in Reissirup zu wälzen, aber irgendwie wurden sie dann so pappig. Also auch nicht so richtig gut. Aber jetzt hab ich einen guten Weg für mich gefunden.

Tipps für fructosefreies Popcorn

Auch wenn das Rezept eigentlich einfach scheint, gibt es ein paar Hürden. Deshalb kommen hier meine ultimativen Popcorn-Tipps:

1. Unbedingt hitzbeständiges Öl verwenden

Da das Öl sehr hoch erhitzt wird, solltet ihr darauf achten, hitzebeständiges Öl zu verwenden. Bei mir ist das beispielsweise Kokosöl. Das gibt dem Popcorn auch nochmal eine leichte Kokosnote. Auf keinen Fall solltet ihr zu kaltgepressten Ölen mit niedrigem Rauchpunkt greifen wie Olivenöl oder Leinöl.

Wer auf eine leichte Butternote in seinem Popcorn steht, sollte es definitiv mal mit Ghee ausprobieren. Super lecker!

2. Hellen Reissirup verwenden

Mein Popcorn wird immer mit hellem Reissirup gemacht. Der wird zusammen mit Kokosöl im Topf erhitzt und umschließt das Popcorn schon beim Knallen. Und er karamellisiert leicht und wird nicht ganz so schnell schwarz wie der braune Reissirup oder der Traubenzucker.

3. Nicht jeder Topf ist gleich

Ich unterschätze grundsätzlich immer, wie viel Popcorn da raus kommt und wie viel Platz es im Topf einnimmt. Deshalb verwendet am besten einen großen Topf mit Deckel. So können sich die Popcorn-Körner auch besser verteilen und jedes Körnchen bekommt etwas Reissirup ab. Aber auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Töpfen. In einem alten Topf mit dünnem Boden, brennt das Popcorn wesentlich schneller an, als in den neuen Töpfen mit meist doppeltem Boden. Deshalb lasst das Popcorn bei alten Töpfen besser nicht mehr auf der heißen Platte stehen, sondern zieht es zum Knallen am besten von der Platte runter.

4. Das Popcorn muss geschüttelt werden

Da umrühren bei umherfliegendem Popcorn eher schwer wird, können wir nur schütteln, um die Körner etwas zu verteilen. Deshalb Deckel auf den Topf, an den Griffen anfassen und immer mal hin und her schütteln. Gerade wenn sie anfangen zu knallen, mach ich das sehr regelmäßig, damit sich auch alle Körner im Topf verteilen und etwas vom Reissirup sehen.

5. Das Popcorn muss gelüftet werden

Lasst das fertige Popcorn auf keinen Fall im Topf, sondern schüttet es in eine große Schüssel, und lockert es mit den Händen etwas auf. Dadurch wird es nochmal knuspriger. Aber Vorsicht mit dem heißen Reissirup. Sonst verwendet einfach zwei große Löffel dafür.

6. Übriges Popcorn luftdicht verschließen

Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass noch Popcorn übrig ist, verpackt es unbedingt luftdicht in einer Tüte oder Dose. So bleibt es im besten Fall bis zum nächsten Tag knackig. Sonst wird es leider pappig.

7. Ein bisschen Schwund ist immer

Ich musste mir leider die Illusion nehmen, dass niemals ungeknallte Popcornkörner übrig bleiben und der Topfboden immer super sauber bleibt. Ein bisschen dunkel wird er unten leider immer. Aber wesentlich weniger als mit allen anderen Methoden bisher. Der Topf braucht leider viel Hitze, um die Körner zum Knallen zu bringen (und die kommt auf dem Herd nunmal von unten).Deshalb lasst die ganz dunklen Körner beim Umschütten in die Schüssel einfach am Boden und füllt den Topf gleich mit heißem Wasser. So löst sich der kleine dunkle Karamellboden direkt auf und ihr müsst den Topf nicht ewig schrubben.

Ist Popcorn fructosefrei?

Fructosefrei ist ja in der pflanzlichen Natur quasi fast nichts. Aber zumindest fructosearm. Popcorn besteht ja aus Mais. Und der natürlich auch aus Fructose und Glucose, aber vor allem auch aus ganz viel Stärke (was nichts anderes als lange Glucose-Ketten sind). Die Mengen sind relativ gering und er wird von vielen oft gut vertragen. Zudem muss man auch bedenken, dass aus 100g Mais ja eine recht große Menge Popcorn entsteht, sodass man im besten Fall gar nicht sooo viel davon isst. Trotzdem ist das natürlich immer individuell. Also tastet euch da sonst einfach vorsichtig ran. Ich kann zum Beispiel kleine bis mittlere Mengen meist problemlos essen. Bei einer großen Schüssel allein, merke ich es dann jedoch auch.

Süß oder salzig?

Wer nur auf salziges Popcorn steht, hat natürlich Glück. Dem bleibt das ganze Karamellgedöns am Topfboden erspart. Der lässt das Popcorn einfach in einem Topf mit etwas Kokosöl knallen und fügt in der Schüssel Salz dazu. Aber auch süß-salzig ist eine super Kombination. Dafür einfach das Popcorn mit dem Reissirup, wie beschrieben, machen und in der Schüssel noch etwas Salz hinzufügen.

Zur Fructose:
Es gibt verschiedenste Angaben für Mais. Und keine genaue für Popcornmais. Deshalb möchte ich mich hier auf keine Zahlen festlegen. Probiert es vorsichtig aus.

Zur Laktose:
Keine Milchprodukte enthalten.


Meine verwendeten Produkte

  • Heller Reissirup
    Reissirup gibt es in der hellen und in der braunen Variante. Während die helle eher neutral süß schmeckt, hat die braune noch einen Eigengeschmack. Ich nehme oft den von dm, es gibt ihn jedoch auch bei Rossmann. Mehr Informationen zu fructosefreien Zuckeralternativen findet ihr auch hier.
  • Kokosöl von dm
    Auch mein Kokosöl hole ich oft von dm. Aber auch das findet man zum Glück mittlerweile in vielen verschiedenen Drogerien, Biomärkten und in so gut wie jedem Supermarkt.
  • ​Popcorn-Mais von Seeberger
    Auch hier gibt es verschiedene Marken, die vermutlich alle ähnlich gut sind. Bei mir gibt’s immer das von Seeberger. Meistens, weil es das einzige im Supermarkt ist 😄 

Popcorn mit Reissirup

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Personen: 2 Prep Time: Cooking Time:
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Zutaten

  • 100g Popcorn-Mais
  • 1 EL Kokosöl (oder Ghee)
  • 2 EL heller Reissirup

Zubereitung

  1. Kokosöl (oder Ghee) in einem Topf erhitzen. Mit einem Holzstäbchen prüfen, ob das Öl heiß genug ist. Dazu das Stäbchen (oder einen Kochlöffel aus Holz) in das Öl halten. Sobald sich kleine Bläschen am Holz bilden, ist das Öl heiß.
  2. Den Topf kurz von der Platte ziehen, den Reissirup dazu geben und gut umrühren. Den Topf wieder auf die Platte stellen, Maiskörner hinzufügen, alles gut vermischen und den Deckel draufsetzen. Auf höchster Stufe erhitzen und warten, bis das Popcorn zu knallen anfängt. 
  3. Sobald es knallt, die Herdplatte ausmachen und den Topf darauf stehen lassen (bei alten Töpfen mit dünnem Boden den Topf von der Platte nehmen). Immer mal wieder am Topf ruckeln, sodass sich das Popcorn gut mischt.
  4. Sobald es aufhört zu knallen, das fertige Popcorn in eine große Schüssel geben und mit den Händen (oder zwei Löffeln) auflockern, damit es noch knuspriger wird und die restliche Feuchtigkeit verdampft.

Tipps

Solltet ihr euer Popcorn sehr süß mögen, passt einfach die Reissirupmenge an.

2 Kommentare

Laura 12. Mai 2022 - 21:49

Wie siehts denn mit nem Induktionsherd aus? Der is ja sehr schnell kalt, wenn man die Platte ausmacht🤔?

Antworten
Anja | Sugarfree Naturally 14. Mai 2022 - 18:41

Hallo Laura,
oh mit Induktion hab ich leider noch nie gekocht. Deshalb ist es gar nicht so leicht das einzuschätzen. Aber ich würde aus dem Bauch heraus mal vermuten, dass du es auf kleiner Stufe lässt. Vielleicht irgendwo im unteren Drittel deiner Herdstufen. Da musst du leider mal etwas rumprobieren. Wenn die Hitze zu niedrig ist, poppt es nicht mehr, wenn sie zu hoch ist, ist die Gefahr groß, dass alles anbrennt. Aber wie du schon sagst: Ausmachen geht bei Induktion leider nicht, weil es dann einfach zu kalt wird 🙁

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Ganzheitliche Ernährungsberaterin & Bloggerin

Hey, ich bin Anja

Ich bin das Gesicht hinter HOL.EAT und helfe als zertifizierte Ernährungs- und Gesundheitsberaterin Menschen mit diffusen Verdauungsbeschwerden, Unverträglichkeiten oder Reizdarm, wieder ein unbeschwertes Leben zu führen.

Ich habe selbst eine Fructose- und Laktoseintoleranz und kenne die Herausforderungen, die Sorgen und vielen Fragen nur zu gut. Ich zeige dir in meinem Coaching, wie du natürlich und ganzheitlich deine Darmgesundheit wieder in die richtigen Bahnen lenken kannst.

Meine Mission ist es, zu zeigen, dass auch eine angepasste Ernährung lecker, bunt und gesund sein kann und dass man sich selten mit dem Satz "Das ist jetzt halt so" abfinden muss.

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