Kartoffeltaschen mit Rucola-Frischkäsefüllung

Früher gab es bei mir ab und zu Kartoffeltaschen aus der Tiefkühlung. Das ist heute leider nicht mehr ganz so einfach möglich. Denn darin befindet sich einerseits Frischkäse (und somit Laktose, mit der ich zu kämpfen habe) und andererseits auch “Gewürze und Kräuter”. Das kann leider immer alles und nichts bedeuten. Das heißt, es kann auch Knoblauch, Zwiebeln oder Schnittlauch enthalten. Alles Sachen, von denen ich größtenteils Abstand halte.

Ich hab deshalb eine eigene Version entwickelt. Natürlich ist sie etwas aufwändiger als die fertige Tiefkühlvariante, aber trotzdem sehr lecker. Und ich würde sogar behaupten auch noch gesünder. Denn während die TK-Kartoffeltaschen frittiert werden, wird die fructosearme Version langsam mit weniger Öl in der Pfanne gebraten. Wer eine Heißluftfritteuse hat, kann es auch mal darin probieren. Dann werden sie sicher auch ohne viel Öl schön kross.

Kartoffeln halb und halb

Ich hab etwas länger an dem Rezept getüftelt bis ich festgestellt hab, dass es am besten mit einer Mischung aus gekochten und rohen Kartoffeln funktioniert. Wichtig ist nur, die rohen, geriebenen Kartoffeln einmal gut durch ein Küchentuch auszudrücken. Sonst wird der Teig viel zu weich und klebrig.

Pellkartoffeln keine Salzkartoffeln

Für dieses Rezept ist es wichtig, keine Salzkartoffeln, sondern Pellkartoffeln zu kochen. Das heißt die Kartoffeln werden nicht vor dem Kochen geschält, sondern danach. Ich hab den Eindruck, dass sie durch die Schale weniger Wasser ziehen. Und genau das brauchen wir: einen eher trockenen Kartoffelteig, damit dieser nicht überall kleben bleibt.

Kann man Kartoffeln bei Fructoseintoleranz essen?

Diese Frage hab ich mir ganz am Anfang meiner Diagnose auch gestelllt und die Kartoffeln sicherheitshalber einige Stunden vor der Verwendung gewässert. Das heißt, ich hab sie in kaltes Wasser gelegt, sodass die Stärke und die Fructose rausgespült wird. Davon werden die Kartoffeln jedoch auch sehr weich und labbrig, sodass ich daraus nur noch Bratkartoffeln machen konnte.

Kartoffeln sollen sehr fructosearm sein. Sie enthalten eigentlich wesentlich mehr Stärke (und die besteht aus Glucose). Ich hab für mich keinen Unterschied in der Verdauung beim Wässern festgestellt und viele Ratgeber gehen auch schon dazu über, das Wässern von Kartoffeln nicht mehr zu empfehlen. 

Auch in diesem Rezept wäre es nicht so praktisch. Denn die Kartoffeln lassen sich dann einfach nicht mehr gut reiben. Zudem haben festkochende Kartoffeln (wie sie hier verwendet werden) eh den geringsten Stärkegehalt (sollte jemand damit Probleme haben).

Rucola statt Kräuter in der Frischkäsefüllung

Eine zeitlang hatte ich immer das Gefühl, dass mir von Rucola die Zunge anschwillt. Das Phänomen hab ich jedoch nicht, wenn ich nicht so scharfen Rucola esse oder ihn erhitze, so wie hier. Deshalb kann ich allen empfehlen, die bisher vielleicht auch nicht so die Rucola-Fans waren, diese Füllung einfach mal auszuprobieren. Zusammen mit den Walnüssen und dem Frischkäse, schmeckt das wirklich gut und ist einfach mal was anderes zu einer “normalen” Kräuterfüllung. Und gibt eine gute Portion Nährstoffe mit 😉 

Fingerspitzengefühl beim Rollen

Der Teig ist etwas klebrig, sodass man beim “Ausrollen” Fingerspitzengefühl braucht. Deshalb wird der Teig bei mir auch nicht gerollt, sondern vorsichtig platt gedrückt. Ich nehme mir immer ein Stück Kartoffelteig aus der Schüssel und drücke ihn mit den Fingern auf einer sehr gut bemehlten Arbeitsfläche oder einem Brettchen zu einem Rechteck breit. Dabei wende ich den kleinen Teigfladen immer wieder, damit er unten nicht am Brettchen festklebt.

Dann etwas Frischkäsemasse in die Mitte des Rechtecks geben und langsam zusammenrollen, sodass die langen Enden sich schließen. Alle Enden zusammendrücken. Dann vorsichtig auf der Platte rollen, damit es etwas rund wird. 

Es ist schwer zu beschreiben, aber ihr kriegt den Dreh auf jeden Fall raus 😉 

Histaminarme Alternativen

Kartoffeln gelten meist als DAS histaminarme Lebensmittel schlechthin. Jedoch sollten bei einer Histaminintoleranz die anderen Zutaten ausgetauscht werden.

  • Rucola: Rucola enthält relativ viel Histamin. Rucola könnte durch frische Kräuter wie Basilikum und Petersilie ersetzt werden. Beide Kräuter sind fructosearm, jedoch stark im Geschmack. Deshalb ersetzt nicht unbedingt die gesamte Menge Rucola durch Kräuter, sondern verwendet gegebenenfalls etwas weniger
  • Walnüsse: Auch Walnüsse sollten bei einer Histaminintoleranz besser nicht gegessen werden. Stattdessen kann man es mit Mandeln versuchen.
  • Muskat: Muskatnuss im Kartoffelteig kann Probleme machen, muss aber nicht. Hier einfach austesten oder weglassen.

Zur Fructose:

  • Kartoffeln: Werden von den meisten gut vertragen. Aber wie immer ist alles individuell.
  • Rucola: Zählt auch zu den fructosearmen Salatsorten.
  • Walnüsse: Ich aktiviere meine Nüsse meistens vorher, weil sie dann für mich leichter verdaulich sind. Eine Anleitung dazu findest du bereits hier.

Zur Laktose:

  • Frischkäse: Ich verwende laktosefreien Frischkäse
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Kartoffeltaschen mit Rucola-Frischkäsefüllung

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Personen: 9 Stück Prep Time: Cooking Time:
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Zutaten

  • 250g ungeschälte, festkochende Kartoffeln (zum Kochen) 
  • 300g rohe, festkochende Kartoffeln (im ungeschälten Zustand) 
  • 100g Dinkelmehl Type 630
  • 175g (laktosefreier) Frischkäse
  • 50g Rucola
  • 30g Walnüsse 
  • Salz
  • Pfeffer
  • opt. geriebene Muskatnuss
  • Öl/Butterschmalz zum Braten

Zubereitung

  1. Ungeschälte Kartoffeln im Ganzen weich kochen. Danach pellen und grob reiben oder stampfen.
  2. Rohe Kartoffeln schälen und fein reiben. In die Mitte eines Stoff-Küchentuchs geben, oben zusammendrehen und so viel Flüssigkeit aus den Kartoffeln drücken wie möglich. 
  3. Gekochte und rohe Kartoffeln mit Dinkelmehl, Salz und Pfeffer (und optional etwas Muskatnuss) zu einem Teig verkneten. Sollte er viel zu klebrig und flüssig sein, noch etwas mehr Mehl dazugeben.
  4. Rucola und Walnüsse klein hacken und mit Frischkäse, Salz und Pfeffer vermengen.
  5. Ca. 1,5 - 2 gehäufte EL Kartoffelteig nehmen und auf einer sehr gut bemehlten Fläche zu einem Rechteck drücken. Dabei immer wieder wenden, damit der Teig nicht festklebt. Ca. 2-3 TL Füllung länglich in die Mitte des Rechtecks geben. Die beiden langen Enden zusammenführen und festdrücken und die kurzen Enden zusammendrücken, sodass eine geschlossene Rolle entsteht (siehe Bilder im Beitrag)
  6. In einer Pfanne mit etwas Öl die Kartoffeltaschen bei mittlerer Hitze ca. 7-10 Minuten von allen Seiten goldbraun braten. Wenn sie zu schnell gebraten werden, können sie leichter aufreißen bzw. könnten sie noch nicht ganz durchgegart sein.

4 Kommentare

Susi 13. Februar 2022 - 20:15

Habe die Kartoffeltaschen bei 200°C für 10 Minuten in der Heisluftfriteuse gemacht. Sie sind okay aber bei weitem nicht so knusprig wie auf deinem Bild.
Die Füllung würde ich das nächste Mal halbieren, die Hälfte blieb bei mir übrig und großzügiger salzen.
Schmecken tun sie gut 🙂

Antworten
Anja | Sugarfree Naturally 13. Februar 2022 - 20:52

Hallo Susi,
freut mich, dass sie dir schmecken! 🙂 Interessant, dass sie auch in der Heißluftfriteuse gehen. Zumindest so halb 😀

Antworten
Anna 10. Dezember 2021 - 14:25

Liebe Anja,

das klingt ja unglaublich lecker! Hiermit bestelle ich eine große Portion! 🙂 Ich muss mal gucken, ob das auch mit glutenfreiem Mehl funktioniert! Jetzt habe ich Hunger! 🙂

Viele liebe Grüße
Anna

Antworten
Anja | Sugarfree Naturally 11. Dezember 2021 - 22:04

Liebe Anna,

oh ja, ich mag die Kartoffeltaschen auch sooo gern! Du kannst mal probieren das Dinkelmehl durch Speise- oder Kartoffelstärke auszutauschen. Das könnte auch gehen. Aber da musst du mal vorsichtig probieren, wie viel du davon brauchst. Gib mir gern mal Bescheid, falls du es ausprobierst 🙂

Liebe Grüße,
Anja

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Ich habe selbst eine Fructose- und Laktoseintoleranz und kenne die Herausforderungen, die Sorgen und vielen Fragen nur zu gut. Ich zeige dir in meinem Coaching, wie du natürlich und ganzheitlich deine Darmgesundheit wieder in die richtigen Bahnen lenken kannst.

Meine Mission ist es, zu zeigen, dass auch eine angepasste Ernährung lecker, bunt und gesund sein kann und dass man sich selten mit dem Satz "Das ist jetzt halt so" abfinden muss.

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