Einfaches Dinkelbaguette

Mein Haushalt ist mittlerweile so gut wie weizenfrei. Ich bin, so gut es geht, auf Dinkel umgestiegen. Dinkelmehl, Dinkelnudeln, Dinkelgrieß und auch Dinkelbaguette. 

Fertiges Dinkelbaguette zu finden, das man Zuhause nur noch Aufbacken muss, ist gar nicht so leicht bis eigentlich fast unmöglich. Schon beim Weizenbaguette ist es unglaublich schwierig, etwas ohne 10 unnütze Zutaten und Zucker zu finden. Und dazu noch der Anspruch, dass es statt Weizen Dinkel enthält, macht es nicht einfacher. Deshalb backe ich mein Dinkelbaguette gern selbst und friere es dann einfach auf Vorrat ein. 

Der Unterschied zwischen Weizen und Dinkel

Dinkel ist in vielen Punkten gesünder als Weizen. So enthält er nicht nur mehr Eiweiß und Ballaststoffe, sondern auch mehr Magnesium und Eisen. Zudem gehört Dinkel zu den Spelzgetreiden. Das heißt, das Korn ist durch den Spelz geschützt und somit wesentlich robuster als Weizen. Deshalb wird Dinkel auch wesentlich weniger mit Pestiziden behandelt. Jedoch würde ich trotzdem immer zum Bio-Dinkelmehl raten. 

Manche sagen, dass Dinkelprodukte oft herzhafter und nussiger schmecken als ihre Weizenkollegen. Einen großen Unterschied konnte ich bislang noch nicht feststellen. Und auch allen anderen, denen ich Dinkelmehl immer mehr unterjubel haben noch nichts bemerkt. Aber vielleicht fehlt uns dazu auch der Gourmet-Gaumen 😄 
Deshalb landet bei mir auch alles möglich darauf: Kräuterbutter, Eiersalat, Reissirup, Feta-Creme…einfach Alles.

Warum man eher Dinkelmehl verwenden sollte

Weizen enthält zudem ein bestimmtes Eiweiß, worauf immer mehr Menschen mit Bauchschmerzen und Blähungen reagieren. Dabei handelt es sich nicht zwingend um das böse Klebeeiweiß Gluten, sondern um ein bestimmtes Weizenprotein. Man spricht hier auch von Weizensensitivität. Es gibt einige Leute mit Fructosetintoleranz, die deshalb Dinkel auch wesentlich besser vertragen als Weizen und komplett weizenfrei leben.

Ich verwende beim Backen und Kochen nur noch Dinkelmehl. Aber wenn es schnell gehen muss, gibt es bei mir auch mal ein fertiges Weizenbaguette oder ein Weizenbrötchen. Mal ist das auch absolut kein Problem. Ich versuche dann darauf zu achten, dass möglichst wenig Inhaltsstoffe darin enthalten sind. Aber es ist immer wieder erschreckend, wie viele Zusätze die Industrie in den Produkten verarbeitet. 

Für die perfekte Form: Die Baguette-Hängematte

Damit das Baguette auch die typische längliche Form bekommt und nicht komplett breit läuft, gibt es Baguette-Backbleche. Wer sich das Geld dafür sparen will, bastelt einfach Baguette-Hängematten, so wie ich 😄 Schnell gemacht und praktisch. 

Dafür braucht ihr nur:

  • 4 Backpapierzuschnitte
  • Tacker 
  • Grillrost aus dem Ofen
  • 2 große Gläser

Damit die Hängematte auch stabil ist und beim Backen nicht reißt, legen wir sie doppelt. Das heißt: Die Backpapierzuschnitte übereinander legen, an der langen Seite umschlagen und an drei Stellen tackern. Das gleiche nochmal auf der anderen Seite

Dann bringen wir alles am Ofen-Rost an. Legt das auf zwei große Gläser oder andere hohe Gegenstände. Dann eine Seite um eine Sprosse schlagen und vorn und hinten festtackern. Dann unten eine Schlaufe bilden und das andere Ende an der übernächsten Sprosse festtackern. Schon haben wir unsere erste Hängematte. Das ganze wiederholt ihr nochmal für die zweite Baguette-Hängematte.

Dinkelbaguette in der Baguette-Hängematte

Zur Fructose:
Trockenhefe enthält oft den Zusatzstoff E 491. Dabei handelt es sich um Sorbitanmonostearat. Kurz gesagt: Eine Mischung mit Sorbit. Viele Fructoseintoleranz-Betroffene haben auch Probleme mit Sorbit. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, verwendet hier einfach frische Hefe. Jedoch backe ich auch oft mit Trockenhefe und hab bisher keine großen Auswirkungen gemerkt.

Zur Laktose:
Keine Milchprodukte enthalten

Einfaches Dinkelbaguette | fructosefrei, zuckerfrei, laktosefrei

Einfaches und schnelles Dinkelbaguette

Rezept ausdrucken
Personen: 2 Prep Time: Cooking Time:
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Zutaten

  • 300g Dinkelmehl 630
  • 200g Dinkelmehl 1050
  • 1 Päckchen Trockenhefe oder 21g frische Hefe (halber Hefewürfel)
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Traubenzucker
  • 1 EL Olivenöl
  • 300ml warmes Wasser

Zubereitung

  1. Die Hefe mit dem Traubenzucker in das warme Wasser geben, umrühren und 5 Minuten stehen lassen. 
  2. Das Dinkelmehl mit Salz, Olivenöl und dem Hefewasser gut vermengen. Den Teig 7-10 Minuten kneten. Dann in einer Schüssel abgedeckt 1 Stunde abgedeckt ruhen lassen.
  3. Den Ofen auf 220°C vorheizen und eine ofenfeste Schale mit Wasser reinstellen. 
  4. Den Teig aus der Schüssel auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und nicht mehr kneten! Nur in zwei Teile teilen, jedes zu einem Strang formen und in die Baguette-Hängematten (siehe oben) legen. Dann noch einmal abgedeckt 20 bis 30 Minuten ruhen lassen.
  5. Danach die Baguettes ca. 25 Minuten backen. 

Tipps

Der Teig reicht für 2 Dinkelbaguettes.

8 Kommentare

Rolf 17. Januar 2022 - 13:44

Hallo, herrlich sieht klasse aus.
Wir backen nur noch mit Dinkel und Roggen und dass schon ein paar Jahre.
Wir haben einen HBO draußen backen aber unsere Brote auch im Ofen. Natürlich überwiegend mit Sauerteig. Selbst die Pizzen sind mit dem Sauerteig gemacht. Bestellt wird in einer Mühle die auch alles andere anbieten.

Antworten
Anja | Sugarfree Naturally 27. Januar 2022 - 19:21

Hallo Rolf,
wie schön, dass ihr auch so viel selbst backt! Oh ja, ich bin mittlerweile auch ein echter Sauerteig-Fan. Hab mich ewig nicht dran getraut aber seit einem Jahr hab ich meinen Ansatz nun schon und bin total happy damit 🙂

Antworten
Dee 22. Dezember 2020 - 12:19

Das Rezept hört sich toll an!
Könnte man den Traubenzucker auch durch etwas anderes ersetzen zB Erythrit?

Antworten
Anja | Sugarfree Naturally 22. Dezember 2020 - 12:29

Ich freu mich, dass dir das Rezept gefällt 🙂
Der Traubenzucker dient eigentlich nur der Hefe zum Arbeiten. Ich weiß leider nicht genau, ob das mit Erythrit auch funktioniert. Aber du könntest auch versuchen den Traubenzucker einfach wegzulassen und den Teig dafür länger gehen zu lassen.

Liebe Grüße,
Anja

Antworten
FRÄNZ 29. Juni 2020 - 12:00

Das Rezept hört sich echt super an.
Ich würde den Teig gerne einen Tag vor dem Backen vorbereiten. Ist das möglich?
Kann ich den Teig dann im Kühlschrank ruhen lassen, bis ich ihn am nächsten Tag backe? Oder ist es besser das Rezept so durchzuziehen und die Baguettes einzufrieren? 🙂

Antworten
Anja | Sugarfree Naturally 29. Juni 2020 - 20:33

Hey 🙂 Den Teig über Nacht im Kühlschrank ruhen zu lassen, hab ich damit noch nicht ausprobiert. Ich hab es immer fertig gebacken und am nächsten Tag die Baguettes nochmal feucht gemacht und im Ofen nochmal aufgebacken. Aber von dem Kühlschrank-Trick über Nacht hab ich auch schon gehört. Der soll eigentlich gut funktionieren. Ein Versuch wäre es auf jeden Fall wert. Aber ich kann für nichts garantieren 😀

Antworten
Amodini 24. Oktober 2019 - 20:06

Ich habe noch nie bei einem Blog ein Kommentar hinterlassen obwohl ich sehr viele Blogs gerne lese. Aber ich bin so begeistert von deinen Inhalten, die Fotos, die Rezepte…so dass ich Danke sagen wollte. Ich habe keine Intoleranz aber mag deine Rezepte sehr gerne. Das Dinkelbaguette habe ich vorhin ausprobiert und es ist der Wahnsinn! Der Reis Sirup Sirup 😉 ist auch schon fertig und morgen gibts die Feierabend Polenta! Lieben Dank!!!

Antworten
Anja | Sugarfree Naturally 24. Oktober 2019 - 21:00

Oh mein Gott, vielen lieben Dank! Ich weiß, dass es bei weitem nicht selbstverständlich ist sich die Zeit zu nehmen und ein Kommentar zu hinterlassen.
Ich freue mich riesig, dass dir meine Rezepte so gut gefallen. Und vor allem wenn du eigentlich gar nicht mit Intoleranzen gesegnet bist, ist es umso toller 🙂
Ja, der Reissirup-Sirup ist auch Dauergast in meinem Kühlschrank 😀 Den kann man eigentlich immer gebrauchen, wenn man mal spontan Lust auf einen kleinen Cocktail am Abend hat. Dann lass dir morgen die Ofenpolenta schmecken! Ich bin gespannt, ob sie dir genauso gut gefällt wie mir 🙂

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Hey, ich bin Anja

Ich bin das Gesicht hinter HOL.EAT und helfe als zertifizierte Ernährungs- und Gesundheitsberaterin Menschen mit diffusen Verdauungsbeschwerden, Unverträglichkeiten oder Reizdarm, wieder ein unbeschwertes Leben zu führen.

Ich habe selbst eine Fructose- und Laktoseintoleranz und kenne die Herausforderungen, die Sorgen und vielen Fragen nur zu gut. Ich zeige dir in meinem Coaching, wie du natürlich und ganzheitlich deine Darmgesundheit wieder in die richtigen Bahnen lenken kannst.

Meine Mission ist es, zu zeigen, dass auch eine angepasste Ernährung lecker, bunt und gesund sein kann und dass man sich selten mit dem Satz "Das ist jetzt halt so" abfinden muss.

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