Ich bin schon seit Jahren ein absoluter Grüntee-Lover. Ich mag keinen Kaffee und so startete jeder Morgen mit einer großen Tasse grünem Tee. Und trotzdem habe ich ewig gebraucht, um mich in die Matcha-Richtung zu bewegen und ihn endlich mal auszuprobieren. Die relativ hohen Preise, Berichte von “fischigem Geschmack” und die ganz spezielle Prozedur (mit einem extra dafür gekauften Bambusbesen) haben mich abgeschreckt.
Doch mittlerweile bin ich auch voll drin im Matcha-Game. Ich freue mich schon abends auf den Matcha Latte am nächsten Tag. Nennt man das eigentlich schon Sucht?! Ich zeig dir heute, wie du ihn auch ohne fancy Bambusbesen zubereiten und probieren kannst. Ach und mein Geheimrezept für extrem stabilen Milchschaum bekommst du auch von mir. Let’s go!
Was ist eigentlich Matcha?
Kurzgesagt ist Matcha Grünteepulver. Was Matcha aber genau ist und was vor allem das Besondere daran ist, habe ich dir schon in einem Wissens-Blogbeitrag erzählt. Schau da gern nochmal vorbei und erfahre, worauf du beim Matcha-Kauf achten solltest, welche Vorteile Matcha hat (auch für deinen Darm) und wie du ihn am besten lagern solltest.
Wie wird Matcha zubereitet?
Normalerweise wird das Matchapulver mithilfe eines Matcha-Löffels (Chashaku) entnommen und in einer bestimmten Matcha-Schale (Chawan) mit etwas heißem Wasser aufgegossen. Dann wird es mit einem Bambusbesen (dem sogenannten Chasen) zügig zickzackförmig schaumig aufgeschlagen.
Die einfachere Zubereitung
Man braucht also eine bestimmte Schale, den Löffel und den Bambusbesen. Mich persönlich hat dies ganz lange davon abgehalten, Matcha auszuprobieren. Ich wusste ja gar nicht, ob es mir überhaupt schmeckt und wollte mich dann nicht mit einem kompletten Matcha-Set ausrüsten.
Und wenn es dir genauso geht, kann ich dir sagen: Lass dich davon nicht abhalten. Du brauchst nicht zwingend den Löffel, Besen oder eine besondere Schale.
Schneebesen oder Hand-Milchaufschäumer
Angefangen hab ich mit einer normalen kleinen Schale und einem Schneebesen. Plain and simple. Ist nicht super traditionell, aber geht genauso gut und erfüllt fürs Erste seinen Zweck. Mittlerweile nehme ich nicht mal mehr die Schale und den Schneebesen, sondern einfach ein Glas und einen Hand-Milchaufschäumer und mixe mir so den Matcha schaumig.
Und bis heute habe ich übrigens keinen Matcha-Löffel, sondern nutze einen ganz normalen Teelöffel. Wir können also die Matcha-Kirche auch ein bisschen im Dorf lassen. 🙂
Sieben gegen Klumpen
Matcha neigt dazu, kleine Klümpchen zu bilden. Dem kann man am besten vorbeugen, indem man das Pulver durch ein Sieb in die Schale oder das Glas gibt.
Die richtige Wassertemperatur
Wichtig: Das Wasser sollte maximal 70-80°C haben, damit die hitzeempfindlichen Inhaltsstoffe nicht zerstört werden. Das heißt, entweder Wasser im Wasserkocher aufkochen lassen und dann mit offenem Deckel 10 Minuten stehen lassen oder einfach vor dem Kochen schon entnehmen.
Erst Matcha, dann Milchschaum?
Ob du zuerst den Matcha ins Glas gibst und den Milchschaum darüber oder andersherum, ist für den Geschmack komplett egal. Such dir einfach die Variante aus, die für dich am einfachsten ist.
Als ich den Matcha noch mit Schneebesen in einer Schale gemacht habe, kam zuerst der Milchschaum ins Glas und dann der Matcha dazu. Mittlerweile nutze ich die ultra faule Variante und mische meinen Matcha direkt im Glas mit einem Hand-Milchaufschäumer. Und darauf kommt dann der Milchschaum.
Das Besondere an meiner Matcha-Latte-Version
Matcha Latte kann warm oder kalt getrunken werden. Ich persönlich mag meinen bisher am liebsten warm. Ich habe mit der Zeit meine eigene Variante entwickelt. Warum Matcha an sich schon gut für deinen Darm ist, erfährst du im “Let’s talk about: Matcha”-Beitrag. Ich verstecke noch eine weitere Zutat im Milchschaum, der ihn nicht nur cremig macht, sondern auch dem Darm hilft.
Milchschaum mit Hafermilch
Mein Matcha Latte besteht immer aus Matcha-Tee und aufgeschäumter Hafermilch. Als Milch kann man aber theoretisch nehmen, was man mag. Ich persönlich trinke fast keine Kuhmilch mehr und Mandelmilch schmeckt mir so relativ pur einfach nicht. Deshalb ist meine Wahl auf Hafermilch gefallen.
Je nach Marke gibt es auch hier große Unterschiede. Nicht nur, was die Inhaltsstoffe angeht, sondern auch die Haltbarkeit des Milchschaums. Ich bin kein Fan von Barista-Versionen, da dort häufig Öle und andere Zusatzstoffe enthalten sind. Und wer schonmal probiert hat, nur aus Hafermilch einen Milchschaum zu machen, wird das Dilemma kennen. Aber ich hab eine kleine Geheimwaffe gefunden.
Kollagen für stabileren Milchschaum & das Gewebe
In meine Hafermilch kommt ein Löffel Kollagenpulver.
Und das hat gleich 3 Gründe:
- Kollagen bringt Proteine mit, die meinen Blutzuckerspiegel konstanter halten (gerade, wenn ich kohlenhydratreiche Hafermilch trinke)
- Es sorgt für einen cremigen und stabileren Milchschaum. Je nach Hafermilchsorte ist es jedoch etwas unterschiedlich.
- Es unterstützt als Strukturprotein Bänder, Sehnen und auch die Darmschleimhaut.
Kollagen ist tierischen Ursprungs und somit nicht für Veganer oder Vegetarier geeignet. Ich würde empfehlen immer ein Kollagen aus Weidehaltung zu wählen. Bestenfalls findet man beim Hersteller noch Informationen zur Verwendung von Antibiotika.
Es löst sich am besten in warmer Milch auf, kann aber theoretisch auch in jedes andere Getränk gerührt werden. Nur pur in Wasser würde ich Kollagenpulver eher nicht empfehlen. Denn einen leichten Eigengeschmack kann es schon noch haben.
Ich verwende für den Milchschaum immer diesen Milchaufschäumer von Grundig* und bin damit sehr zufrieden. Man kann kalte oder warme Milch aufschäumen und er lässt sich super einfach reinigen.
Anmerkungen zu Unverträglichkeiten
Fructose
Das Rezept ist fructosearm
Laktose & Milcheiweiß/Kasein
Wenn du laktosefreie Milch oder pflanzliche Milch verwendest, ist es laktosefrei. Bei pflanzlicher Milch milcheiweißfrei.
Histamin
- Matcha: Grüner Tee an sich ist histaminarm. Das Koffein kann jedoch die histaminabbauenden Enzyme blockieren. Deshalb sollte grüner Tee immer nur kurz ziehen. Das ist beim Matcha natürlich nicht möglich. Das enthaltenen EGCG stabilisiert auch die Mastzelle. Es ist also kompliziert. Wenn du einen Versuch wagen willst, dosiere ihn erstmal geringer und kombiniere ihn nicht mit histaminhaltigen Lebensmitteln
- Hafermilch: Ist histaminarm, achte hier jedoch auf möglichst wenig Zusätze
Gluten
- Milch: Nutze einfache oder laktosefrei Kuhmilch oder glutenfreie Milchsorten wie glutenfreie Hafermilch oder Mandelmilch
FODMAP
Hafermilch: Hafermilch gilt in größeren Mengen als FODMAP-reich. Die verwendeten 100ml sind jedoch unterhalb der Grenze und sollten in den meisten Fällen gut vertragen werden. Aufgrund des Aufschäumens erhält sie auch nochmal mehr Volumen und erscheint mehr.
Zutaten
- ½ - 1 TL Matcha-Pulver
- ca. 50ml heißes Wasser (ca. 70-80°C)
- 100ml (laktosefreie oder pflanzliche) Milch; bei mir ist es Hafermilch
- opt. ca. 1 EL Kollagenpulver
Zubereitung
- Mit Hand-Milchaufschäumer: Matchapulver durch ein Sieb in ein hohes Glas geben, heißes Wasser dazugeben und mit einem Hand-Milchaufschäumer kurz schaumig mixen.
Mit einem Schneebesen: Matchapulver durch ein Sieb in eine kleine Schale geben, heißes Wasser dazugeben und mit dem Schneebesen schaumig schlagen. In eine Tasse oder ein großes Glas umfüllen.
- Hafermilch in einen Milchaufschäumer geben (oder einen kleinen Topf und den Hand-Milchaufschäumer verwenden), Kollagenpulver hinzugeben und warm aufschäumen. Zum Matcha geben und fertig.
Ich süße meinen Matcha nie. Solltest du es süßer mögen, kannst du mit etwas Reissirup nachhelfen.
Tipps
Traditionelle Variante: Matchapulver in eine Schale geben und mit Wasser mit dem Bambusbesen zickzackartig schaumig schlagen.