Diese Tarte ist eigentlich recht spontan entstanden. Ich hab kurz ein Foto davon in meiner Instagram-Story geteilt und bekam danach so viele Anfragen nach dem Rezept, dass es einfach hier landen musste. Und sie ist auch wirklich super lecker. Deshalb probiert sie unbedingt nochmal, bevor die Spargelsaison für dieses Jahr schon wieder vorüber ist.
Grüner Spargel bei Fructoseintoleranz
Grüner Spargel und ich sind ja sowieso ein Herz und eine Seele. Ich hatte sonst immer die Information, dass er auch fructosearm sei. Allerdings gibt es hier wohl unterschiedliche Angaben (wer hätte das gedacht). Manche Listen stufen ihn eher als schwierig ein. Deshalb probiert es einfach mal vorsichtig aus. In diesem Rezept ist auch nicht viel Spargel. Zudem wird er mit ordentlich Butter, Frischkäse und Schmand kombiniert und ist somit für viele auch nochmal etwas verträglicher.
Wenn ihr ihn gut vertragt, dann schaut euch unbedingt mal meine anderen Spargel-Rezepte an:
- italienscher Nudelsalat mit grünem Spargel
- Nudel-Schinken-Röllchen mit grünem Spargel
- Pfannen-Flammkuchen mit grünem Spargel
Blindbacken für Faule
Tartes und Quiches werden meistens blind gebacken. Das heißt, der Boden wird mit Backpapier und getrockneten Hülsenfrüchten beschwert und dann gebacken. So soll der Boden eher dünn werden und der Rand aufgehen.
Ich bin meistens zu faul dafür und mache das ganz fachmännisch (oder stümperhaft, wie man’s nimmt) mit einem Löffel. Ich behalte die Tarte beim Backen im Auge und wenn der Teig hochkommt, drücke und streiche ich ihn mit der Rückseite eines kleinen Löffels wieder etwas platter. Aber natürlich könnt ihr das auch richtig mit Hülsenfrüchten und Co. machen.
Warm oder kalt
Die Tarte schmeckt sowohl lauwarm als auch kalt sehr gut. Der große Pluspunkt, wenn die fertige Tarte vor dem Essen noch ein paar Stunden kalt steht: Die Frischkäse-Creme wird schnittfest und die Tarte lässt sich so noch handlicher essen. Allerdings ist der Boden am knusprigsten, wenn die Tarte gleich nach dem Zusammensetzen gegessen wird. Wie immer gibt es also Vor- und Nachteile 😉
Anmerkungen zu den Unverträglichkeiten
Zur Fructose:
Generell ist hier sehr wenig Gemüse, auf die einzelnen Portionen gerechnet, enthalten. Wenn ihr mehr vertragt, könnt ihr die Mengen auch erhöhen.
- Zucchini: Ist meistens sehr gut verträglich
- Grüner Spargel: Dazu hab ich mittlerweile unterschiedliche Angaben gefunden (siehe oben im Beitrag)
Zur Laktose:
- alle Milchprodukte (also Schmand und Frischkäse) verwende ich in der laktosefreien Version
- Parmesan/Grana Padano: Der Hartkäse ist so lange gereift, dass er von Natur aus laktosefrei ist
Zum Casein/Milchzucker:
- Butter: Häufig wird Butter noch ganz gut vertragen, weil sie wenig Milcheiweiß enthält. Sollte sie trotzdem Probleme machen, kann sie ganz einfach mit Margarine ersetzt werden.
- Schmand & Frischkäse: Hier kann man sich nach veganen Ersatzprodukten, z.B. aus Mandelprotein umsehen. Entweder ihr verwendet eine Mischung aus veganem Frischkäse und veganem Quark oder ihr nutzt mehr veganen Frischkäse und streckt ihn mit pflanzlicher Milch
- Grana Padano/Parmesan: Auch wenn ich Grana Padano immer wie Parmesan verwende, gibt es Unterschiede. Deshalb lohnt es sich bei Problemen mit dem Milchzucker mal den Parmesan auszuprobieren. Der darf nur aus der Milch ganz spezieller Kühe hergestellt werden und enthält eine andere Milcheiweiß-Form als das beim Grana Padano der Fall ist. Ansonsten kann der Hartkäse auch mit der veganen Alternative, z.B. Hefeflocken, ersetzt werden.
Zum Histamin:
- Zitronensaft: Zitrone ist meist nicht so gut verträglich. Es ist nur wenig enthalten, aber wer sehr empfindlich reagiert, sollte den eher weg lassen.
- Schmand & Frischkäse: Wird meistens noch sehr gut vertragen.
- Ei: Auch hier ist es keine große Menge auf die Portion gesehen. Wer sich unsicher ist, kann es auch mit 2 Wachteleiern ersetzen
- Parmesan: Lang gereifter Käse ist leider selten verträglich. Eine mögliche Alternative können vegane Hefeflocken sein. Allerdings ist auch hier die Verträglichkeit sehr individuell. Ihr könnt auch etwas Feta hinein krümeln, der meist gut vertragen wird.
Zum Gluten:
Der Teig enthält Dinkelmehl und ist somit glutenhaltig. Als glutenfreie Alternative könnt ihr euch mal den herzhaften Mürbe- und Tarteteig von den Mini-Quiches von Glutenfrei um die Welt ansehen.
Meine verwendeten Produkte
- Rechteckige Tarteform*
Ich habe eine ähnliche Tarteform wie diese. Wichtig ist hier vor allem der Hebeboden, damit die Tarte auch gut aus der Form kommt ohne zu brechen.
Zutaten
Mürbeteig:
- 150g Dinkelmehl Type 630 + etwas mehr zum Ausrollen
- 100g Dinkel-Vollkornmehl
- 1 Ei
- 120g kalte Butter
- 2 EL kaltes Wasser
- ½ TL Salz
Frischkäse-Creme:
- 175g (laktosefreier) Frischkäse
- 120g (laktosefreier) Schmand
- 2 Stängel Dill (fein hacken)
- Salz
- Pfeffer
- frischer Zitronensaft (viertel Zitrone oder je nach Geschmack)
- 40g Parmesan fein gerieben(oder Grana Padano oder vegetarischer Parmesan)
Gemüse:
- ½ Zucchini
- 4-5 Stangen grüner Spargel
- Salz
- Pfeffer
- etwas Olivenöl zum Anbraten
- Kresse zum Garnieren (bei mir Gartenkresse & Rettichkresse)
Zubereitung
- Mehle mit Salz vermischen. Ei, kalte Butter in kleinen Stückchen und Wasser dazugeben und am besten mit einem Handrührgerät mit Knethaken zügig zu einem Teig verarbeiten. In Frischhaltefolie einschlagen und für mind. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Für die Creme alle Zutaten zusammen mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und beiseite stellen.
- Den Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Tarteform (meine hat die Maße 35 x 13cm) einfetten. Den Teig aus dem Kühlschrank holen, kurz durchkneten und auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 4 bis 5 mm ausrollen. In die Tarteform legen und leicht andrücken und die überstehenden Ränder mit einem scharfen Messer abschneiden (die Reste könnt ihr nochmal ausrollen und als kleine Cracker im Ofen backen). Den Teig in der Form mit einer Gabel mehrfach einstechen.
- Den Boden für insgesamt ca. 25 Minuten in den Ofen geben (kann je nach Ofen variieren). Dabei zwischendurch immer mal wieder mit einem kleinen Löffel den aufgehenden Teig herunterdrücken, damit er nicht zu stark hoch kommt. Wer das nicht machen möchte, bäckt die Tarte die ersten 15 Minuten blind. Dazu den Teig vor dem Backen mit einem Backpapier abdecken und mit getrockneten Hülsenfrüchten beschweren. So geht der Boden ebenfalls nicht zu stark auf. Nach dem Backen die Tarte herausnehmen und kurz abkühlen lassen.
- Den grünen Spargel waschen und die holzigen Enden abschneiden oder schälen (meist das untere Drittel). Dann die Stangen erst quer halbieren und dann nochmal längs halbieren. In leicht gesalzenes, kochendes Wasser geben und leicht bissfest oder gar kochen.
- Zucchini in dünne Scheiben schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen und in der Pfanne (oder der Grillpfanne) in etwas Olivenöl anbraten bis sie gar sind.
- Die Tarte mit der Frischkäse-Füllung bestreichen, Spargel darauf verteilen und die Zucchinistreifen leicht einrollen und darauf setzen. Mit frischer Kresse garnieren und schmecken lassen oder für ein paar Stunden in den Kühlschrank stellen.
Tipps
Teigreste als Cracker backen: Die Teigreste dafür nochmal kurz zusammenkneten, ausrollen und in kleinen Vierecke schneiden oder ausstechen. Dann mit Wasser bestreichen, mit Sesam/Meersalz/getrockneten Kräutern bestreuen und im Ofen goldbraun backen.
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